Samstag, den 03.05.2007
Abfahrt nach Dresden mit Bus der Fa. Egner. Start in Neu-Ulm um 6.00 Uhr morgens. Vom Betriebshof der Egners geht es über Herrlingen und Neu-Ulm auf die A7 Richtung Norden. Nach Zustieg der Aalener und Rothenburger Mitreisenden ist unser Bus, ein Mercedes S315 HD mit 50 Sitzplätze, voll belegt. Erster Stop an der neuen Rastanlage Kammersteiner Land an der A6. Das Wetter zeigt sich nicht von seiner besten Seite. Heftige Regenschauer wechseln sich mit trockenen Abschnitten ab.
Über die A9, A72 und die A4 kommen wir in den Großraum Dresden. Hier wartet Pfarrer Burmann mit einer Überraschung auf, denn unser Abstecher ins Elbsandsteingebirge zur Bastei stand nicht im Programm. Für alle naturbegeistere ein einmaliges Erlebnis, das Lust auf einen weiteren Besuch zu einem späteren Zeitpunkt machte.
Unser nächstes Besichtigungsziel ist der Garten des Schlosses Pillnitz bei Dresden, den wir gegen 15.30 Uhr erreichen. Die Ursprünge der Schloßanlage Pillnitz stammen aus dem 16. Jahrhundert. Nach einem Großbrand im Jahre 1818 wurde die Schloßanlage in der heutigen Form errichtet. Die Palais´ sind von einem herrlichen Park umgeben. Im englischen Landschaftsgarten befindet sich die älteste Kamelie Europas. Sie ist bereits so groß, dass sie über Winter nicht in ein Gewächshaus geschafft werden kann. Daher erhielt sie 1992 ein fahrbares Schutzhaus, das ihr ein optimales Klima bietet. Nach einen Bummel durch den Park und zum Wasserpalais direkt an der Elbe bringt uns unser Bus nach Dresden ins Ibis-Hotel Bastei, das uns für die nächsten zwei Nächte beherbergen wird.
Für das dreigängige Menue (Ochsenschwanzsuppe, Braten, Quarkspeise) bleibt nur wenig Zeit, denn es geht bereits am frühen Abend in die Semperoper. Einer der Reisehöhepunkte steht uns bevor. Es kommt "Beatrice di Tenda" von Vincenzo Bellini als konzertante Oper zur Aufführung mit der bekannten Edita Gruberova (geboren am 23.12.1946 in Bratislava) als Beatrice. Der Kritik in der Sächsischen Zeitung vom 5.3.2007 ist nichts hinzuzufügen:
„Die Gruberova, der große Star des Fachs, gibt dem Publikum was es erwartet. Sie beherrscht die Grammatik des Belcanto und die Nuancen des Ausdrucks. Sie begibt sich in die Grenzbereiche des Singbaren ... ...vierzig Bühnenjahre perfektionierten Technik und Ausdrucksformen, die Stimme aber blieb jung.
Der frenetische Jubel des Publikums steigerte sich von Arie zu Arie und mündete in stehende Schlussovationen, die nicht enden wollten.“
Nach dem Opernbesuch folgte noch eine kurze Fahrt über die Elbebrücken im Regen und dann klang der Abend an der Hotelbar aus. Die geplante Mondfinsternis-Excursion fiel leider aufgrund des Wetters aus.
Sonntag, den 04.03.2007
Nach einem ausgiebigen Frühstück bummelten wir unter der fachkundigen Führung von Pfarrer Burmann zur Dresdner Innenstadt. Unser Ziel war die Frauenkirche, an der an diesem Tag zwei Taufen und die Verabschiedung des ersten Pfarrers der wiederhergestellten Frauenkirche, Stephan Fritz, in einem festlichen Gottesdienst erfolgten sollte. Ein Novum war die Ausgabe von Eintrittskarten mit Sitzplatznummerierung am Eingang zu einem Sonntagsgottesdienst. Beeindruckend der Chor der Frauenkirche, der den Gottesdienst festlich umrahmte. Dieser wird wohl allen in der Erinnerung bleiben.
Nach dem Gottesdienst ging es in zwei Gruppen in das Historische Grüne Gewölbe, der Schatzkammer der Wettiner und danach in die Semperoper zu einer Führung durch das Hauptgebäude.
Dem vorgezogenen Abendessen mit Gemüsesuppe, Roulade und Eisbecher folgte ein zweiter Besuch der Semperoper. Diesmal stand "Euryanthe" von Carl Maria von Weber auf dem Programm. Da diese Oper nur selten aufgeführt wird, erfolgte eine Einführung durch die Dramaturgin Ilsedore Reinsberg, die viel zum Verständnis beitrug. Die Aufführung stand auf hohem Niveau und wurde mit viel Beifall bedacht. Bemerkenswert bei beiden Opernbesuchen war die Zuschauerauslastung. Der Gruberova-Abend war ausverkauft und die "Euryanthe " war ebenfalls sehr gut besucht. Laut Aussage der Theaterführerin vom Nachmittag liegt die Auslastung über die gesamte Spielzeit bei ca. 95%.
An diesem Abend waren wir etwas früher im Hotel, so dass noch Zeit zum Packen der Koffer blieb.
 
Montag, den 05.03.2007
Da auch am Heimreisetag einige Besichtigungen geplant waren, hieß es, rechtzeitig zu frühstücken und aufzubrechen. Zuerst ging es mit dem Bus in die Neustadt auf die Nordseite der Elbe. Nach kurzer Stadtrundfahrt Ausstieg am Westin Bellevue Hotel und Spaziergang zum Canaletto-Blick über die Elbe auf die Dresdner Altstadt. Über die Augustusbrücke führte uns unser Spaziergang zur Hofkirche, die August der Starke nach seinem Übertritt zum katholischen Glauben errichten ließ. Nach der Kirchenbesichtigung ging es über die Brühlsche Terrasse an der Hochschule für bildende Künste, dem Semper-Denkmal und der Synagoge vorbei zur Carolabrücke, wo uns unser Bus bereits wieder erwartete.
Ein weiteres Schmankerl war der anschließende Besuch der Dresdner Molkerei der Gebrüder Pfund. Der schönste Milchladen der Welt (Guiness-Buch) mit seinem historischen Verkaufsraum und seinem Café im Obergeschoß wurde 1880 eröffnet. Da wir hier eine kleine Pause machten, konnten sich alle Teilnehmer noch für das Abendessen eindecken oder einen Espresso in der Kaffeestube trinken.
Nun folgte eine längere Busfahrt nach Freiberg, um den Freiberger Dom mit seiner Silbermann-Orgel zu besichtigen. Freiberg blieb weitgehend von den Kriegseinflüssen verschont, was sich auf dem Weg zum Dom zeigte. Die Domführung mit einem kurzen auf der Silbermann-Orgel dargebotenen Konzert war beeindruckend. Nach einer Mittagspause verließen wir Freiberg und fuhren über Chemnitz zurück zur Autobahn A4.
Gegen 22.00 Uhr erreichten wir wohlbehalten den Raum Ulm. Die erlebnisreichen Tage werden allen Teilnehmern im Gedächtnis bleiben.